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Kurzbetrachtungen

Rechtgesinntheit: Das Denksystem des Heiligen Geistes

Rechtgesinntheit ist mit dem Denksystem des Heiligen Geistes identisch, der Vergebung.

Das Abwehrnetz, das das Ego um sich herum gesponnen hat und bei dem die Angst mit Hilfe von Angst verstärkt wird, scheint die Schuld auf ewig vor der Heilung zu bewahren. Sie ist so tief verborgen hinter den Schutzeinrichtungen des Ego, von denen die besondere Beziehung die am höchsten entwickelte ist, dass es so gut wie unmöglich ist, uns mit unserer Schuld direkt auseinander zu setzen. Da wir diejenigen sind, die die Schuld gemacht und die anschließend eine Welt gemacht haben, welche die Schuld durch unsere Identifikation mit der Welt schützt, können wir nicht diejenigen sein, die die Schuld beseitigen. Wir brauchen Hilfe von außerhalb des Egosystems, so wie jemand, der im Treibsand versinkt, jemand anderen auf festem Boden außerhalb des Treibsands braucht, der ihm die Hand reicht und ihn herauszieht. Diese Hilfe ist Gott, der seinen Heiligen Geist in unsere Welt sendet, um uns aus ihr herauszuführen.

In dem Augenblick, da die Trennung zu geschehen schien, schuf Gott den Heiligen Geist, der als »die Kommunikationsverbindung zwischen Gott dem Vater und seinen getrennten Söhnen« beschrieben wird (T-6.I.19:1). Der Heilige Geist stellt das Prinzip der Sühne dar, mit dem das Ego aufgehoben wird, indem der Glaube an die Wirklichkeit der Trennung geheilt wird. Das ist der Irrtum, der als Sünde bezeichnet wird und von dem Gott weiß, dass er in Wahrheit niemals geschehen ist. »Ideen verlassen ihre Quelle nicht« (T-26.VII.4:7). Wir sind eine Idee im Geiste Gottes, und was von Gott kommt, kann ihn niemals verlassen. Durch den Heiligen Geist, der von Gott in unsere getrennten Geister gelegt wurde, bleibt die Verbindung mit unserem Schöpfer unversehrt. Wenn wir mit Gott durch seinen Geist verbunden bleiben, können wir nicht getrennt von ihm sein. So ist die Trennung aufgehoben in demselben Augenblick, indem sie zu geschehen schien:

Trennung jedoch ist nur ein leerer Raum, der nichts einschließt, nichts tut und so substanzlos ist wie der leere Raum zwischen den Wellen, die ein Schiff im Vorüberfahren schlug. Und der so schnell geschlossen ist, wenn Wasser sich hineinergießt, um den Graben auszufüllen, und Wellen, sich verbindend, ihn bedecken. Wo ist der Graben zwischen den Wellen, wenn sie sich verbunden haben, um den Raum zu überdecken, der sie für eine kleine Weile getrennt zu halten schien? (T-28.III.5:2-4)

Daher ist der Heilige Geist, die Stimme für Gott, der Teil von Gott, der sich in die Egowelt hinein ausdehnt. Indem er sich dort mit uns verbindet, hilft er uns, die Egolektionen zu vergessen und uns an Gottes eine Wahrheit zu erinnern, dass wir so bleiben, wie er uns schuf: eins mit ihm und der gesamten Schöpfung. Die Vergebung ist die große Lehrhilfe des Heiligen Geistes, um dieses Aufheben herbeizuführen, und der Ersatz für die Art, wie das Ego Beziehungen benutzt. »In die Kreuzigung ist die Erlösung gelegt« (T-26.VII.17:1), heißt es im Kurs, denn genau an die Stelle unserer Krankheit – der Destruktivität unserer besonderen Beziehungen – hat Gott die Saat der Heilung gelegt. Diese Saat ist die Vergebung, gesegnet vom Wasser der Liebe, das der Heilige Geist uns von Gott bringt.

Kenneth Wapnick, Die Vergebung und Jesus, S. 71 f.

 

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